Alles fing so wie bei so vielen anderen Boutique-Firmen auch an: Peter Diezel, der in den 1980er Jahren in einer Münchner Rockband spielte, war mit seinen Marshalls nicht zufrieden, modifizierte diese und nach einer Weile meldeten sich immer mehr Gitarristen, da sie seine Mods haben wollten. 

Zu dieser Zeit war Diezel bekannt dafür, dass er während der Gigs auf der Bühne an seinen Amps herumschraubte…aber die Beschränkungen der „Marshall-Plattform” waren nicht geeignet, um neue Konzepte auszuprobieren: per MIDI umschaltbare, vierkanalige Verstärker. Glücklicherweise traf Diezel auf Peter Stapfer, einen Profi-Musiker mit einem Vertriebs-/Marketing-Hintergrund, der bereit war, eine eigene Firma aufzubauen: Diezel Amplification.

Der erste Verstärker, der noch heute erhältlich ist, kam 1994 auf den Markt – der Meilenstein VH4. Die Münchner Musikszene war mehr als angetan davon. Doch der Erfolg blieb auf Deutschland und Österreich beschränkt – und eine Legende besagt, dass nur ein einziger VH4 es bis in ein Studio in LA schaffte und damit den Beginn des großen Erfolgs für Diezel Amplification markierte. Immer mehr bekannte Acts (wie Metallica, Guns & Roses) begannen mit dem VH4 zu arbeiten und schnell verliebten sich die Musiker aus den USA in den Diezel Trademark Sound.

Ende der 1990er Jahre veränderte sich die Musikszene – Hard/Heavy Rock war auf dem absteigenden Ast und der Verstärkermarkt verlangte nach einem moderneren Konzept. Peter Diezel begann daraufhin, an einem neuen Klangmonster zu arbeiten, immer noch mit all den bekannten Diezel-Features wie MIDI und schaltbare Loops. Er stellte den Prototypen 2001 fertig und erhielt auf Musikmessen wie NAMM/Frankfurt mehr als begeisterte Rückmeldungen von seinen Kunden.

2002 wurde das neue Modell namens „Herbert” vorgestellt. Der Verstärker war leistungsstärker als der VH4, bot ähnliche Features, aber ein innovatives neues Konzept: eine Mid Cut-Sektion, die „bösartige” Sounds mit nur einem Schalter erzeugte, der Verstärker beherrschte aber auch alle klassischen Gitarren-Amp-Sounds.

Im Jahr 2003 wurden Entwicklung und Herstellung von München nach Bad Steben im Nordosten Bayerns, Peters Heimatstadt, verlegt, wo er heute auch arbeitet und lebt. Das Unternehmen basiert nach wie vor auf einer Family & Friends-Ebene.

Im Herbst 2004 wurde die (bisherige) offizielle Website fertiggestellt und bot Diezel-News, Video-Clips und Detailinformationen über das Geschehen in Bad Steben im World Wide Web.

Als Herbert und VH4 in mehr Musikfachgeschäfte weltweit zu finden waren, verlangten die Anwender nach einem abgespeckten, aber immer noch qualitativ hochwertigen Verstärker. So wurde die Idee für einen zweikanaligen Amp geboren.

Im Jahr 2005 wurde das neue Modell, benannt nach Diezels Hund Einstein, auf der NAMM vorgestellt. Einstein gibt es in drei Konfigurationen: 100 oder 50 Watt Head und 50 Watt Combo.

2006 wurde der Columbus vorgestellt. Das ist der Diezel-Weg, wie man ein MIDI-Pedal baut: perfekt überarbeitet, einfach zu bedienen und unzerstörbar.

Ein weiteres Highlight war die Einführung von Diezels erstem Class-A-Verstärker namens Schmidt im Jahr 2009. Schmidt öffnete die Türen der Diezel-Produkte für Blues-, Jazz- und Country-Musiker. 2009 wurde die Kabinettproduktion in Dillingen aufgebaut, wo Peter Stapfer nun alle Headshells, Boxen und andere Teile herstellt.

„Hagen” wurde zum ersten Mal auf der Frankfurter Musikmesse 2011 vorgestellt. Nimmt man den VH4, der 1994 das Licht der welt erblickte, haben sich die Ansprüche moderner Gitarristen (u.a. verschiedene Tunings) im Laufe der Zeit verändert. Hagen ist Diezels Antwort auf die Bedürfnisse moderner Musiker und bietet eine breite Palette von Sounds in einer Box – natürlich, typisch für Diezel, randvoll mit nützlichen Features.